Das Bienenjahr
Der faszinierende Kreislauf des Bienenvolkes: Wintervorbereitung, Winterruhe, Frühjahrsaufschwung, Vermehrungsphase.
Das Leben eines Bienenvolkes folgt in unseren Breiten einem Kreislauf, der eng mit den vier Jahreszeiten verbunden ist. Das Angebot an guter Nahrung bestimmt dabei ihre Aktivität als wichtigster Faktor. Aus der gesammelten Nahrung werden Vorräte angelegt, der eigene Bau vergrößert, sowie der Nachwuchs versorgt. In kargen Jahren muss ein Bienenvolk seine Aktivitäten auf ein Minimum reduzieren und die vorhandenen Resourcen geschickt einsetzen. Wenn man das Bienenjahr versteht kann man gut den Lebenszyklus eines Bienenvolkes entschlüsseln.
Der faszinierende Kreislauf des Bienenvolkes
Das Bienenjahr:
- Wintervorbereitung (Herbst)
- Winterruhe (Winter)
- Frühjahrsaufschwung (Frühling)
- Vermehrungsphase (Sommer)
Das Leben eines Bienenvolkes folgt in unseren Breiten einem Kreislauf, der eng mit den vier Jahreszeiten verbunden ist. Das Angebot an guter Nahrung bestimmt dabei die Aktivität als wichtigster Faktor. Aus der gesammelten Nahrung werden Vorräte angelegt, der eigene Bau vergrößert, sowie der Nachwuchs versorgt. In kargen Jahren muss ein Bienenvolk seine Aktivitäten auf ein Minimum reduzieren und die vorhandenen Resourcen geschickt einsetzen.
Die Königin der Honigbienen lebt drei bis vier Jahre und prägt während dieser Zeit den Charakter ihres Volkes. Durch Weitergabe ihrer Gene und ihrer Pheromone gibt sie dem Stamm dadurch einen unverwechselbaren Charakter. Für Imker fängt das Bienenjahr im Spätsommer an und endet schließlich nach einer erfolgreichen Trachtsaison wieder im August.
Aufstellung des Wintervolkes – von August bis Oktober
Ab August beginnt das Bienenvolk mit seinen Wintervorbereitungen. Das Wesen des Bienenvolks ist auf ein Überleben während der Harten Wintermonate ausgerichtet. Nur ein kleiner Teil der Bienen wird diese Zeit überleben und im nächsten Frühjahr neu anfangen. Für einen guten Start im nächsten Jahr sind eine ausreichende Menge an Vorräten und Arbeitsbienen notwendig. Von August bis Oktober wird bereits die Basis für ein erfolgreiches neues Bienenjahr angelegt.
Die heimkehrenden Arbeiterinnen legen die letzten Honigvorräte des Sommers an. Falls jetzt noch einmal Honig durch den Imker geerntet wird muß er den Bienen durch Einfütterung helfen die Vorräte wieder aufzufüllen und für den Winter gewappnet zu sein.
Aus der schlüpfenden Brut rekrutieren sich die sogenannten Winterbienen. Sie lagern in ihren Körpern deutlich mehr Eiweiße und Fette ab, als dies bei den Sommerbienen der Fall ist. Winterbienen haben nur eine Lebenserwartung von fünf bis 6 Monaten.
Während der Winterzeit überwintern die Bienenköniginnen gemeinsam mit ihrem Volk. Bei anderen Wildbienen, Hummeln oder Wespen überwintern nur die im Sommer geschlüpften Königinnen. Sie gründen im Frühjahr eigene Völker, die nur einen Sommer lang existieren.
Die Winterruhe – von November bis Januar
Das Bienenvolk reduziert von November bis Januar seine Aktivitäten auf ein Minimum. Es kommt jedoch bei Honigbienen nie zum Stillstand. Sie halten keinen Winterschlaf.
Je kälter es wird, desto mehr zieht sich das Bienenvolk zusammen und bildet eine sogenannte Wintertraube. Durch die ständige Aktivität der Flugmuskeln kann eine Mindesttemperatur von +20° C gehalten werden. In der Wintertraube findet ein reger Austausch statt. Arbeiterinnen krabbeln vom kühlen Rand innen um sich aufzuwärmen. Von innen wandern gleichzeitig Arbeiterinnen zum Rand um dort durch ihre Muskelarbeit das Volk vor dem Auskühlen zu bewahren. Im Zentrum der Wintertraube befindet sich meistens die Bienenkönigin.
Bei günstigen Außentemperaturen brechen vereinzelte Arbeiterinnen zu sogenannten Reinigungsflügen auf. Dabei entleeren die Bienen ihre Kotblasen. Sobald die Außentemperaturen steigen nehmen diese Reinigungsflüge zu.
Im Winter ist keine neue Brut vorhanden.
Der Frühjahrsaufschwung – von Februar bis April
Im Frühjahr, wenn die Außentemperaturen steigen werden die Bienen wieder aktiv. Alle im Bienenvolk packen mit an um gemeinsam einen gesunden Bienenstamm aufzubauen. Jede einzelne Arbeiterin leistet dabei ein enormes Arbeitspensum. Das müßen Sie auch, denn der Nahrungsbedarf des Volkes ist groß und die Vorräte erfahrungsgemäß erschöpft. Die Eierstöcke der Königin werden aktiv und sie bestiftet immer mehr Zellen. Dafür braucht die Königin ausreichend energiereiche Nahrung. (Eiweiß)
Anfangs reichen meistens die Vorräte aus dem letzten Spätsommer. Sie gehen jedoch rasch zur Neige, da die neue Brut versorgt werden muß. Die Arbeiterinnen sind bei Ihrer Suche auf Frühblüher angewiesen. Pollen ist zusammen mit Nektar die wichtigste Nahrungsquelle des Bienenvolkes. Ohne das Blütenpollen-Eiweiß kann es keine neue Brut geben. Sobald die ersten Larven geschlüpft sind, müßen sie von den Ammenbienen mit Futtersaft versorgt werden.
Nach und nach findet ein Generationswechsel im Bienenvolk statt. Die Winterbienen werden nach und nach durch die erste Brut des Frühlings ersetzt.
Die Vermehrungsphase – von Mai bis Juli
Von Mai bis Juli befindet sich das Bienenvolk in seiner Blütezeit. Die Winterbienen haben einst die Basis für dieses erfolgreiche Bienenvolk gelegt. Nun steht es in seiner Blüte. Eine neue Generation von Sommerbienen sammelt Nektar und Blütenpollen. Durch die neue Brut ist das Volk zahlenmäßig sehr stark angewachsen. Häufig wird jetzt auch der Bau vergrößert. Weide- und Obst-Pollen werden herbeigeflogen und geben dem Bienenvolk eine gute Nahrungsgrundlage.
Das Volk beginnt damit neue Drohnen und Königinnen heranzuziehen. Kurz bevor die erste Jung-Königin unter den Bienen schlüpft kommt es zu einer Unruhe im Volk. Kurz bevor die erste Nachfolgerin ihre Puppenruhe beendet und aus der Weiselzelle schlüpft gerät das Volk in eine Schwarmstimmung. Die alte Königin verläßt gemeinsam mit der Hälfte ihres Volkes den Bienenstock. Die Kundschafterinnen (Spurbienen) machen sich auf die Suche um einen guten Platz für den Stamm zu suchen. An dem am Besten geeigneten Platz wird eine neue Unterkunft angelegt. Bei zahlenmäßig großen Völkern kommt es auch häufig vor, daß sie sich zweimal teilen um neue Nachschwärme zu bilden.