Gentechnisch veränderte Honigbienen
Ein möglicher Ansatz gegen das Bienensterben?
Die Biologin Christina Schulte und ihre Kollegen berichteten kürzlich in der amerikanischen „National Academy of Sciences“ über einen Durchbruch hinsichtlich der gentechnischen Veränderung von Honigbienen.
Laut Bericht wurde von den Wissenschaftlern eine erste Honigbiene gezüchtet, die ein „fremdes“ Gen enthielt. Bei diesem Versuch handelte es sich um ein spezielles Gen, welches Bienenzellen in der Dunkelheit zum Leuchten bringen konnte.
Die leuchtende Biene wurde daraufhin jedoch nicht als Gründerin eines neuen Bienenvolks verwendet. Den Forschern ging es bei diesem ersten Versuch nach eigener Auskunft nicht darum zu zeigen, dass im Labor gentechnisch veränderte Königinnen auch gentechnisch veränderte Drohnen produzieren könnten.
Die Genomsequenz der Honigbiene
Im Großen und Ganzen ist die Genomsequenz der westlichen Honigbiene (Apis mellifera) seit dem Jahre 2006 weitgehend bekannt. Die Aufschlüsselung des Bienengenoms half den Biologen besser den Organismus der Honigbienen zu verstehen. Interessanterweise ergab die Studie, dass das Genom der Honigbienen viele einzelne Gene besitzt, die mit Gerüchen assoziiert werden. Gleichzeitig sind jedoch erstaunlich wenig Gene enthalten, die mit Geschmacks- und Immunfunktionen assoziiert werden.
Gentechnologie in der Bienenforschung
Bei Bienen hat sich die Anwendung dieser Gen-Technologien in der Vergangenheit als ausgesprochen schwierig erwiesen. Die Herausforderung liegt darin, dass die Modifikation des Insektengenoms das physikalische Injizieren (DNA-Stücke) in Bieneneier erforderlich macht, damit diese Eier anschließend schlüpfen und sich zu fruchtbaren Königinnen entwickeln, die dann zur Fortpflanzung gebracht werden können.
Genmodifizierte Bienenvölker
Abgesehen von ethischen Fragen könnte der Einsatz von Gentechnologie bei lebenden Bienen die Forscher möglicherweise zu tiefergehenden Einsichten führen. Langfristig könnten diese Erkenntnisse möglicherweise auch verwendet werden um die Bienen gegen negative Umwelteinflüsse zu stärken. Genetiker wollen nun das Genom lebender Bienen weiter modifizieren und infolgedessen beobachten, wie sich diese Veränderungen auf den Organismus auswirken. Zur Verfügung stehen inzwischen unterschiedliche Methoden, die es Bienenforschern ermöglichen, Gene in Chromosomen einzufügen.
Quellenangaben
Mehr zu den Forschungen von gentechnisch veränderten Honigbienen können hier in englischer Sprache aufgerufen werden:
Transgenic Honeybees
Integration and expression in the honeybee