Das Bauprinzip Bienenwabe
Wie hexagonale Waben die Raumnutzung perfektionieren
Die typischen sechseckigen Wachszellen der Honigbienen Apis mellifica bilden hinsichtlich einer optimalen Raumnutzung Idealformen. Ein gegebener Raum lässt sich so mit geringstmöglichem Materialaufwand genutzt. Von den Bienen werden diese Räume zur Aufzucht von Larven und zur Lagerung von Honig und Pollen verwendet. In einer perfekt koordinierten Zusammenarbeit werden die Waaben gemeinsam von den Arbeiterinnen angelegt.
Abweichungen von dieser Idealform der Bienenwabe finden mit nur mit wenigen Promille Abweichungen statt. Die Zellen von gegenüberliegenden Waben werden als aneinander anliegende Rhombendodekaedern gebildet. Diese besondere Bauart ermöglicht eine größtmögliche Stabilität und einen maximalen Rauminhalt für jede einzelne Zelle.
Das Bauprinzip der Honigbienen
Das Bauprinzip der Waben und ihr großer architektonischer Vorteil stellt also eine stabile Raumnutzung unter geringstmöglichem Materialaufwand dar. In der technischen Umsetzung lassen sich durch den Menschen unter Nutzung dieser Prinzipien flächige und stabile Leichtbaustrukturen entwickeln. Zur Stabilisierung muß ein technisches Wabensystem allerdings immer an beiden Seiten mit einer einfachen Fläche beklebt werden.
Neben modernen Leichtbaustrukturen wird das Wabenprinzip heute auch in Form vielfältiger hexagonaler Architekturansätze, in verformungsunempfindlichen Werkzeugen und Flugzeugstrukturen eingesetzt.
Beispiel einer hexagonalen Leichtbaustruktur
Beispiel einer hexagonalen Raumaufteilung
Bienenwaben in der Imkerei
In der Imkerei wird ein beweglicher Holzrahmen aus einer Beute als Wabe bezeichnet. In diesen Rahmen bauen die Bienen die eigentliche Larven- Pollen- oder Honigwabe hinein. Durch Verwendung dieses Holzrahmens können dem Bienenvolk einzelne Waben entnommen und wieder zugefügt werden, ohne dass dabei der Wabenbau zerstört wird. Ohne Holzrahmen erstellte Waben von Wildbienenvölkern werden ub der Imkerei als Naturbau bezeichnet.
Quellenangaben
Meretz, W. (1963): Die Wabenzelle der Honigbiene. Bull. Math. Biophysics 25.
Nachtigall W., Wisser A. (2013): Bionik in Beispielen – 250 illustrierte Ansätze